Seit Jahrzehnten setzt sich der Markt Oberelsbach im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön für Naturschutz, Umweltbildung und Biodiversität ein. Wir verstehen uns als Umweltgemeinde und arbeiten kontinuierlich daran, Nachhaltigkeit in allen Bereichen zu verankern.
Mehr als 1/3 des Gemeindegebietes liegt in fünf Naturschutzgebieten. Das größte außeralpine Naturschutzgebiet Bayerns, die Lange Rhön, liegt zu 60% im Markt Oberelsbach. Für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön stellte unsere Gemeinde mehr als 10% der eigenen Waldfläche als Kernzone zur Verfügung.
1986 wurde in Oberelsbach das erste Naturschutz-Informationszentrum ganz Bayerns eröffnet, seit 2012 bietet die Umweltbildungsstätte Oberelsbach Bildungsmodule für Gruppen an.
Hier finden Sie das Leitbild des Marktes Oberelsbach.
Hier können Sie unsere Projekte kurz und knapp einsehen.
Hier können Sie unsere Projektidee für das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz (ANK) kennenlernen.
Der Markt Oberelsbach besitzt im Landkreis Rhön-Grabfeld prozentual betrachtet die höchste Biotopdichte, die größte Kernzonenfläche, die meisten Weidetiere, die meisten Ökobetriebe und kann den größten ökologisch bewirtschafteten Flächenanteil aufweisen.
Diese Superlative sind kein Zufall, sondern gehen auf unsere Philosophie zurück: Markt Oberelsbach – Natur erleben. Zukunft gestalten.
Der Markt Oberelsbach ist ein Pionier der Umweltbildung: Bereits im Jahr 1986 wurde in Oberelsbach das erste Naturschutz-Informationszentrum Bayerns von Staatsminister Alfons Dick eröffnet – und zwar auf Eigeninitiative der Gemeinde und der Wildbiologischen Gesellschaft München, finanziert gänzlich ohne staatliche Mittel.
Heute trägt die Einrichtung unter dem Namen „Biosphärenzentrum Haus der Langen Rhön“ zur Umweltbildung von Einheimischen und Touristen bei. Vielfältige Themen werden dabei aufgegriffen: Wie ist die Rhöner Landschaft entstanden? Was ist überhaupt ein Biosphärenreservat? Wie kam eigentlich der Holunderanbau in die Rhön und wieso ist das Rhönschaf so wichtig?
Wechselnde Sonderausstellungen greifen aktuelle Themen rund um das Jahr auf. Das Biosphärenzentrum „Haus der Langen Rhön“ bringt jährlich ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm mit geführten Wanderungen, Ausstellungen und Vorträgen heraus. Einmal monatlich findet ein Kinoabend statt – natürlich mit Popcorn in Bio-Qualität.
1999 siedelte sich die Bayerische Verwaltungsstelle des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön als Außenstelle der Regierung von Unterfranken im Ortszentrum des Marktes Oberelsbach an. Der Markt Oberelsbach pflegt eine enge Zusammenarbeit mit der Verwaltungsstelle und dem Verein Naturpark und Biosphärenreservat Bayerische Rhön e.V.
Im Jahr 2012 wurde unter großem Engagement des Marktes Oberelsbach eine Umweltbildungsstätte für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön in Oberelsbach fertiggestellt. Sie leistet „Bildung zur nachhaltigen Entwicklung“ und hat das Ziel, den Menschen Gestaltungskompetenz für eine nachhaltige Zukunft zu vermitteln. Unter dem Motto „Ein Kosmos voller Leben“ wird ein facettenreiches und mehrfach ausgezeichnetes Bildungsprogramm angeboten (u.a. zertifiziert mit: Umweltbildung.Bayern, Deutsche UNESCO-Kommission: UN-Dekade Biologische Vielfalt und Lernort mit Auszeichnung im Rahmen des Weltaktionsprogramms, Umweltpakt Bayern etc.)
In Vorträgen, Workshops, Seminaren und Exkursionen sensibilisiert die Umweltbildungsstätte Oberelsbach die Kursteilnehmer und Gäste praxisnah und abwechslungsreich für unsere Umwelt und eine nachhaltige Lebensweise. Die rund 50 frei wählbaren Bildungsmodule sind in die Themenbereiche Ernährung und Landwirtschaft, Wald und Holz, Siedlung und Soziales, Nachhaltiger Konsum sowie Mensch, Natur und Umwelt gegliedert. Lernort und Ausgangspunkt für die Exkursionen bildet die Umweltbildungsstätte im Herzen des Marktes Oberelsbach.
Die Umweltbildungsstätte Oberelsbach arbeitet nach dem Whole Institution Approach. Das bedeutet, dass das Bildungshaus den Gästen mit den hauseigenen (Konsum-)Entscheidungen vorlebt, wie ein gerechtes, nachhaltiges Zusammenleben aussehen kann. So wird beim Aufenthalt auf Schritt und Tritt deutlich, welchen Einfluss der Einzelne mit seinen täglichen Kaufentscheidungen hat. Beim Einkauf von Büromaterialien, Lebensmitteln und Getränken, Energie etc. kann man einen Beitrag leisten, um Ökologie, Ökonomie und Soziales in Einklang zu bringen.
Eine Vorreiterfunktion übernimmt der Markt Oberelsbach auch beim Schutz der Nacht:
Licht gilt als Taktgeber unserer „inneren Uhr“. Alle Lebewesen orientieren sich am Wechselspiel von Tag und Nacht, von Licht und Dunkel. Künstliches Licht verlängert unseren Tag – doch gerade für die nachtaktive Tier- und Pflanzenwelt hat das künstliche Licht weitreichende Folgen. Fortpflanzung, Entwicklung, Kommunikation, Nahrungssuche, Räuber-Beute-Beziehung und Aktionsradius können von der künstlich erhellten Nacht beeinträchtigt werden. So können beispielsweise Vögel beim Durchfliegen eines Lichtkegels Verhaltensauffälligkeiten wie Kreisflug, Umkehrflug, Richtungsänderung oder Geschwindigkeitsreduzierung aufweisen. Nachtaktive Insekten, die vom Lichtkegel gefangen sind, schwirren so lange um die Lichtquelle herum, bis sie vor Erschöpfung sterben oder im Beleuchtungskörper verbrennen. Auf diese Art und Weise werden zahllose Insekten ihrem Lebensraum entzogen und können dort nicht mehr ihre Funktionen erfüllen. Folglich fehlen sie als Glied in der Nahrungskette z. B. für Fledermäuse oder Igel sowie als Bestäuber für dämmerungsaktive Pflanzen wie Linde oder Holunder.
Dabei kommt den nachtaktiven Insekten eine wichtige Bestäubungsleistung zu, die von tagaktiven Bestäubern nicht kompensiert werden kann. Forschungen haben gezeigt, dass Blüten unter künstlicher Beleuchtung über 60 Prozent weniger Besuche von nachtaktiven Bestäubern bekamen, als jene Blüten an den dunklen Vergleichsstandorten.
Der Markt Oberelsbach geht in Sachen Lichtverschmutzung mit gutem Beispiel voran: Mitten im ausgezeichneten „Sternenpark Rhön“ gelegen, setzte die Gemeinde als erste im UNESCO-Biosphärenreservat Rhön die Beleuchtungsrichtlinien der International Dark-Sky-Association (IDA) zum Schutz der Nacht um. Unter akribischer Planung des kommunalen Bauhofleiters Michael Sperl und in enger Abstimmung mit Erster Bürgermeisterin Birgit Erb und dem Marktgemeinderat, wurden alle Leuchtpunkte im Gemeindegebiet kartiert, überprüft und umgestellt. Seit 2014 ist die Straßenbeleuchtung in allen fünf Ortsteilen dementsprechend umgerüstet. Nach oben abgeschirmt leuchten die Straßenlaternen den Passanten bedarfsorientiert genau dort, wo sie sollen: Auf den Weg. Moderne, hocheffiziente LED-Beleuchtungstechnik spart auch noch Energie und CO2 – und bares Geld. Der Energieverbrauch konnte nach der Umrüstung von Quecksilberdampf-Hochdrucklampen um rund 80 Prozent gesenkt werden.
Die erfolgreiche Reduzierung der Lichtverschmutzung kann man im Markt Oberelsbach mit allen Sinnen erleben: Seit der Umstellung genießt man hier den schönsten Blick auf den Rhöner Nachthimmel. Die Umweltbildungsstätte Oberelsbach bietet daher regelmäßig Sternenführungen an und erklärt, warum der Schutz der Nacht für die Biologie von Mensch, Tier- und Pflanzenwelt so wichtig ist.
Im Januar 2019 wurde erstmals eine Führung gezielt für die Rhöner Bevölkerung angeboten, deren Wegführung nicht direkt in unbebautes Gelände, sondern vielmehr durch die Siedlung führt. So kann anhand der Straßenbeleuchtung verdeutlicht werden, worauf der Markt Oberelsbach bei der Beleuchtungsumstellung nach den Richtlinien der Dark Sky Association geachtet hat. Zugleich werden die Gäste animiert, selbst zum Schutz der Nacht beizutragen: Solar-Lampions oder -fackeln in den Vorgärten oder an Balkonen sind zwar hübsch anzuschauen, aber weder für den Menschen notwendig noch für die Flora und Fauna förderlich.
Die geführten Spaziergänge durch die Nacht wurden aufgrund der großen Nachfrage im Januar 2020 wiederholt. Sie zeigen, wie faszinierend der Rhöner Sternenhimmel ist und warum Naturschutz nicht mit dem Einbruch der Dämmerung enden darf.
Der Markt Oberelsbach besitzt im Landkreis Rhön-Grabfeld prozentual betrachtet die höchste Biotopdichte, die größte Kernzonenfläche, die meisten Weidetiere, die meisten Ökobetriebe und kann den größten ökologisch bewirtschafteten Flächenanteil aufweisen. Diese Superlative sind kein Zufall, sondern gehen unter anderem auf konsequente Flächenverpachtung zurück: Die gemeindeeigenen Flächen verpachtet der Markt Oberelsbach an Landwirte aus der Region. Dabei achten wir auf die Einhaltung von Naturschutzauflagen und fordern ein überzeugendes Konzept von den Landwirtinnen und Landwirten.
Das Ergebnis der kommunalen Flächenvergabe kann man sehen: Weideviehhaltung mit alten heimischen Rassen wie dem Rhönschaf und dem Fränkischen Gelbvieh gehören im Markt Oberelsbach wieder zum Landschaftsbild. Spezielle Landschaftspflege und Bewirtschaftung der Flächen durch Mahd und Beweidung, beides in unterschiedlichen Strukturen und unterschiedlicher Intensität, wird von unseren Pächtern eingefordert und regelmäßig überprüft.
Der Markt Oberelsbach unterstützte darüber hinaus die Bewerbung des Landkreises Rhön-Grabfeld als Ökomodellregion und arbeitet eng mit der Projektstelle zusammen. Gemeinsame Workshops, Vorträge und Märkte informieren die Öffentlichkeit zum Ökolandbau. Alle zwei Jahre findet der Rhöner Bauernmarkt in Kooperation mit der Ökomodellregion Rhön-Grabfeld statt und präsentiert am Erntedank-Sonntag die Erzeugnisse der regionalen Direktvermarkter.
Artenschutz und Biodiversität liegt uns am Herzen. Daher zählt der Markt Oberelsbach zu den wenigen Gemeinden der bayerischen Rhön, die eine überproportional große Kernzonenfläche für das UNESCO-Biosphärenreservat Rhön zur Verfügung gestellt haben. Wir wollen damit ein Vorbild für andere Kommunen sein.
Rund 93 Hektar Gemeindewald wurden dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön als Kernzone zur Verfügung gestellt, das entspricht mehr als 10% der Gesamtfläche unseres kommunalen Waldes. Zusammen mit der Fläche der Bayerischen Staatsforsten um den Gangolfsberg liegt eine der größten Kernzonenflächen des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön innerhalb des Marktes Oberelsbach.
Mehr als ein Drittel des Gemeindegebietes liegen in den insgesamt fünf Naturschutzgebieten:
Zahlreiche Aktionen unterstützt der Markt Oberelsbach, um die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Heimat zu erreichen und den Umweltschutzgedanken zu verfestigen. So wurde im Rahmen der Aktion „Zeit für Helden“ ein Steinhaufen als Rückzugsort für Insekten und Amphibien angelegt und ein Biotop gepflegt. Zum „Girls Day“ wurde mit jungen Mädchen ein weiteres Biotop entbuscht, um die Funktion wieder zu gewährleisten.
Jährlich findet eine inklusive Auflichtungsaktion mit einer Behindertengruppe statt. Die Teilnehmer helfen, die Bestockung aufzulichten, um den Magerrasen und dessen typische Tier- und Pflanzenwelt zu erhalten.
Schützen durch Nützen: Artenschutz bedeutet auch, die Nachfrage und den Verzehr zu steigern. Wer das Rhönschaf genießt, trägt dazu bei, dass die Rhön, das „Land der Offenen Fernen“, ihr charakteristisches Bild als Offen-Land bewahrt.
Das Thema „Schützen durch Nützen“ hat eine lange Tradition im Markt Oberelsbach. Das Rhönschaf galt beinahe als ausgestorben, als hier vor über 30 Jahren, im Jahr 1985, das Rhönschafprojekt zwischen dem BUND Bayern und dem Schäfer Josef Kolb aus dem Ortsteil Ginolfs startete.
Mit 40 Rhönschafen und einem Zuchtbock begann das großangelegte Projekt, das 2020 seinen 35. Jahrestag feiert und zu einer Erfolgsgeschichte wurde. Laut einer Erhebung der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) zählt das Rhönschaf seit 2019 nicht mehr zu den vom Aussterben bedrohten einheimischen Haustierrassen. Ein großer Erfolg! Mehr noch: Das Rhönschaf ist mittlerweile Markenzeichen und Sympathieträger des UNESCO-Biosphärenreservates Rhön geworden und aus der regionalen Küche nicht mehr wegzudenken. Wer heute von der Rhön spricht, der denkt an Rhönschafe. Die schwarzköpfigen Vierbeiner sind im wahrsten Sinne Markenzeichen, Imageträger und Botschafter unserer Heimat geworden. Sie sind das emotionale und identitätsstiftende Fundament, auf das sich alle drei Bundesländer, Bayern, Hessen und Thüringen, ohne zu Zögern verständigen können.
Das Rhönschaf ist eine der ältesten deutschen Schafrassen. Etwa seit dem 16. Jahrhundert ist es in der Rhön heimisch. Charakteristische Merkmale sind der hornlose, schwarze Kopf und die helle Wolle mit langen weißen Beinen. Mit ihrer groben Wolle sind sie bestens angepasst an das raue Klima der Rhön, wo sie die mageren Hänge und Wiesen abgrasen und damit die Landschaft vor dem Verbuschen bewahren. Die Rhön gilt als das „Land der offenen Fernen“ und das Rhönschaf trägt zur Landschaftspflege bei.
Mitte des 19. Jahrhunderts gab es noch mehrere hunderttausend Rhönschafe, doch rund hundert Jahre später, Mitte der 1970er Jahre, gab es nur noch 300 eingetragene Herdbuchtiere. Der Grund für den dramatischen Rückgang: Zum einen ist die Wolle des Rhönschafs dick und grob und weniger gut für die Herstellung von Kleidung geeignet. Zum anderen gibt die Rasse relativ wenig Fleisch – damit war das Rhönschaf kaum konkurrenzfähig mit anderen Schafrassen, zumal die Fleisch- und Wollimporte aus dem Ausland immer billiger wurden.
Dabei wurde das Fleisch des Rhönschafs einst wegen seines vorzüglichen Geschmacks von Napoleon als „königliches Schaf“ geadelt: Begeistert vom zarten und würzigen Fleisch ließ Napoleon Rhönschafe als Wanderherden nach Paris führen. Bis heute ist das Rhönschaf in französischen Gourmet-Restaurants als „mouton de la reine“, als „königliches Schaf“, bekannt und beliebt.
Im Markt Oberelsbach herrscht Rhönschaf-Garantie! Im Ortsteil Ginolfs, im Rhönschafladen der Familie Kolb oder auf den Weideflächen der Hochrhön erleben Sie den schwarzköpfigen Landschaftspfleger hautnah.
Überregionale Bekanntheit hat der jährliche Ginolfser Weideabtrieb erlangt, der jedes Jahr am 3. Sonntag im Oktober stattfindet. Die Rhönschaf- und Gelbviehherden verlassen dann ihre Weideflächen und ziehen für den Winter in ihre Stallungen im Tal. Mehr als tausend Weidetiere (Rinder, Ziegen und Schafe) kommen zum Teil geschmückt über den Leitenberg nach Ginolfs. Dieses Ereignis hat sich zum Event entwickelt und zieht zahlreiche Besucher an.
Ressourceneffizient und ressourcenschonend wirtschaften: Der Markt Oberelsbach setzt einerseits auf den Ausbau von erneuerbaren Energien und andererseits auf die Senkung des Energieverbrauchs. Der Markt Oberelsbach setzt auf regenerative Energie und nimmt damit eine Vorreiterrolle für Gewerbe und Bürgerschaft ein: 2011 wurde ein Biomasseheizkraftwerk in Betrieb genommen, das zahlreiche öffentliche Gebäude und Privathaushalte mit Energie versorgt. 90% des jährlichen Energiebedarfes können über Biomasse bereitgestellt werden, nur in den winterlichen Spitzenzeiten und bei Wartungsarbeiten muss mit Heizöl zusätzlich Wärme erzeugt werden.
Die für das Biomasseheizkraftwerk benötigten Holzhackschnitzel stammen aus der Region, die Transportwege sind überschaubar. So gelingt es, Ressourcen zu schonen und bei Energie und Wärme nahezu vollständig auf fossile Energieträger zu verzichten. Durch den Verkauf von Brennholz an die Bürgerinnen und Bürger setzt der Markt Oberelsbach ein weiteres Signal für nachwachsende Rohstoffe, Nachhaltigkeit und kurze Transportwege.
Auf den Dächern des Rathauses, der Schule, des Wasserwerkes und der Umweltbildungsstätte wurden zudem Photovoltaik-Anlagen zur Stromgewinnung installiert. Die konsequente Umrüstung auf LED-Technologie trägt darüber hinaus zur kommunalen Energiewende bei: Der Energieverbrauch konnte durch die effiziente Beleuchtung drastisch gesenkt werden.
Nachhaltige Mobilität
Nachhaltige Mobilität ist eine der großen Herausforderungen im ländlichen Raum. Der Markt Oberelsbach setzt auf den Ausbau von Elektromobilität, baut Rad- und Gehwege aus und beteiligt sich an Rufbuskonzepten.
Eine nachhaltige Mobilität ist eine der größten Herausforderungen unserer Generation. Gerade im ländlichen Raum ist es eine besondere Herausforderung, nachhaltige Mobilitätskonzepte zu entwickeln. Der Markt Oberelsbach setzt sich auf vielfältige Weise für eine zukunftsfähige Mobilität ein: Ein besonders deutliches Zeichen konnte 2018 durch die Installation einer Elektro-Schnellladesäule gesetzt werden. Damit unterstützen wir ganz konkret Zukunftstechnologien und eine Verkehrswende hin zu mehr Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit.
Außerdem setzt der Markt Oberelsbach auf den Ausbau von Geh– und Radwegen. Der Ausbau der Radwege stellt einen wichtigen Baustein für die Weiterentwicklung der touristischen Infrastruktur in der Region dar und ist ein wichtiger Bestandteil zukunftsorientierter Verkehrskonzepte.
„Grenzenlos mobil“ verspricht die Initiative „Kreuzbergbus“: Der Kreuzbergbus verbindet ganzjährig Bischofsheim, Oberelsbach und Sandberg mit ihren Ortsteilen untereinander und mit dem Kreuzberg, dem Heiligen Berg der Franken. Außerdem werden auf der Strecke zahlreiche touristische Hotspots und wichtige Hotels angesteuert. Zu weiteren Buslinien bestehen gute Umsteigeverbindungen. Der Kreuzbergbus wird als Bedarfsverkehr nach Fahrplan durchgeführt: Fahrgäste, die eine der Fahrten nutzen wollen, melden dies bis eine Stunde vor Abfahrt telefonisch.
Mit rund 900 Hektar Gemeindewald zählt der Markt Oberelsbach zu den großen kommunalen Waldbesitzern in Bayern. Rund 93 Hektar Gemeindewald wurden dem UNESCO-Biosphärenreservat Rhön als Kernzone zur Verfügung gestellt, das entspricht mehr als zehn Prozent der Gesamtfläche.
Der Markt Oberelsbach ist eine von zwei Pilotgemeinden in Bayern, die in einem Projekt mit dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten den Waldnaturschutz in ihrer Forsteinrichtung 2017–2036 verankert haben: Alle naturschutzrelevanten Informationen wurden sorgfältig kartiert und helfen bei der künftigen Behandlung des Waldes, um noch mehr Rücksicht auf spezielle Arten, Lebensraumtypen oder Strukturelemente wie Totholz nehmen zu können. Zum Schutz des Schwarzstorches wird beispielsweise auf Waldbewirtschaftung in Horstnähe verzichtet, um die Brut- und Aufzuchtzeiten zu schützen.
Außerdem ist der komplette Wald mit dem PEFC-Siegel zertifiziert, das bestätigt, dass unser Wald ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig bewirtschaftet wird. Auch zur Saatgut-Gewinnung heimischer Arten wie Eiche und Buche sind wir zertifiziert. Weil sich der Markt Oberelsbach den Herausforderungen für die forstliche Arbeit engagiert stellt, wurde man 2011 mit dem Staatspreis für vorbildliche Waldbewirtschaftung ausgezeichnet.
Der regelmäßig stattfindende „Holz- und Energietag“ ist überregional einzigartig und informiert die Besucherinnen und Besucher umfassend zu dem faszinierenden Rohstoff Holz. Besucherinnen und Besucher können sich in Vorträgen und Vorführungen sowie in einer Ausstellung über die Themen Wald, Forst, Holz und Energie informieren. Der Markt Oberelsbach betreibt damit Aufklärungsarbeit für nachhaltige Entwicklung und setzt auf Nachwachsende Rohstoffe.
Der Einsatz für bedrohte Arten wird im Markt Oberelsbach fokussiert: Neben dem Rhönschaf setzen sich unsere Landwirte unter anderem für den Erhalt bedrohter Haustierrassen, wie das Fränkische Gelbvieh, für fränkische Landgänse, die Rhönforelle oder Ziegen ein.
Zahlreiche Streuobstwiesen prägen unser Landschaftsbild, und die Brenner aus dem Markt Oberelsbach fangen in ihren Destillaten und Bränden den Geschmack des Rhöner Sommers ein. „Schützen durch Nützen“ wird auch hier groß geschrieben. Gleich mehrere private Imker sind im Markt Oberelsbach Botschafter für Biodiversität. Ebenso setzen sich unsere Landwirte für den Erhalt alter heimischer Kartoffel- und Getreidesorten ein. Eine Kooperation aus regionalen Landwirten und einer Bäckerei bietet seit einigen Jahren Brot und Brötchen aus Urgetreide an, das sogenannte Ackerritterbrot und den Urspitz. In der Kooperation RhöNa (Rhöner Kooperation für Nachhaltigkeit) erzeugen sie auf ihren Äckern Urgetreide, nämlich Emmer, Waldstaudenroggen und Dinkel. Selten gewordene Ackerwildkräuter können sich auf den Flächen vermehren und sind im Sommer wichtige Trachtpflanzen für Bienen.
Einer der beteiligten Landwirte wurde als „Naturschutzpartner Landwirt 2018“ ausgezeichnet, eine Auszeichnung, die vom Bayerischen Umweltministerium in Kooperation mit dem Bayerischen Bauernverband vergeben wird.